Als Kontext beschreibt man im Allgemeinen jene Informationen, die eine Situation als Ganzes beschreiben und zu ihrem Verständnis notwendig sind.
Durch den Trend zu Mobilgeräten hat sich das Umfeld im Vergleich zur herkömmlichen Benutzung von Software am PC im Büro oder zu Hause drastisch verändert: man beantwortet “mal eben” E-Mails in der Bahn, im Elektronikmarkt schaut man im Internet nach, ob das Wunschgerät woanders nicht günstiger zu haben ist, in einer neuen Stadt verrät einem das Handy, wie man am auf kürzestem Weg zu seinem Ziel gelangt. Der Kontext kann also sehr verschieden aussehen: Er kann laut oder leise, hell oder dunkel sein, man kann stehen oder sich bewegen, das Handy sollte gerade besser nicht laut klingeln oder sogar noch lauter gestellt werden, um einen wichtigen Anruf nicht zu verpassen … die Liste könnte endlos fortgeführt werden.
Da moderne Geräte mit jeder Menge Sensoren ausgestattet sind, kann man viele dieser Informationen über den aktuellen Kontext in Erfahrung bringen und sinnvoll nutzen. Dies bezeichnet man als “context-aware computing”, also als eine adaptive Anpassung der Software an die aktuelle Umgebung. Ziel ist es, ein dynamisches, “unsichtbares” Interface zu entwickeln, das genau den richtigen Service bzw. die richtigen Informationen zur richtigen Zeit bereitstellt.
Einer der Sensoren, die schon früh für adaptive Software benutzt wurden, ist das GPS (Global Positioning System). Es ermöglicht uns, auf einer Karte unsere aktuelle Position zu erfassen, und stellt zudem Informationen über unsere Umgebung bereit. Die App Around-me kann einem durch Einsatz von GPS-Daten in Kombination mit Internet z.B. weiterhelfen, wenn man den nächsten Geldautomaten sucht, ein gutes Restaurant besuchen möchte, oder wissen will, welche Filme in dem nächstgelegen Kino gerade laufen.
Aber GPS lässt sich für weitere Ideen einsetzten. So kann beispielsweise der Inhalt einer Webseite je nach Aufenthaltsort andere Informationen anzeigen. Ist man beispielsweise unterwegs, und besucht die Seite einer Bank, möchte man vermutlich eher die Kontaktinformationen aufrufen als eine Überweisung tätigen. Der Kontakt sollte auf der mobilen Seite also möglichst offensichtlich sein. Auch könnten z.B. Passworteingaben wegfallen, wenn das Gerät mittels GPS registriert, dass man sich zu Hause befindet.
Helligkeitssensoren passen, für den Nutzer kaum merklich, die Bildschirmhelligkeit dem jeweiligen Umgebungslicht an. Auf ähnliche Weise könnte über das integrierte Mikrofon könnte die Klingelton- und Gesprächslautstärke an die Geräuschkulisse in meiner Umgebung angepasst werden.
Über welche Sensoren mobile Geräte noch verfügen können, welche Funktionen sie haben, und wie man sie einsetzen könnte, ist in der nachfolgender Auflistung zu lesen:
Zum Schluss noch ein Ratschlag – auch wenn diverse Möglichkeiten zur Nutzung des Kontextes bestehen, der Nutzer sollte bei alldem immer noch die Möglichkeit haben, die Einstellungen selber zu steuern. Denn auch wenn der Kontext viele Informationen liefern kann, gibt er dennoch keine Auskunft darüber, was der Nutzer in diesem Augenblick wirklich will.
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