Faszinierende Geschichten aus der Sondierungsarbeit
Gorden Konieczek arbeitet bei SENSYS als Auslandsvertriebler und hat vor der globalen Pandemie regelmäßig die Welt bereist. Sei es auf hoher See, im schottischen Nirgendwo oder in bengalischen Kasernen, der Sprung ins kalte Wasser war für ihn nie ein Problem. Durch die Vermessungs- und Sondierungstechnik von SENSYS sind unterschiedlichste Projekte im Wasser, in der Luft und am Boden möglich. Gorden erzählte uns aus seinem Alltag zwei Anekdoten:
So berichtet er uns von einem Auftrag einer Universität in Schottland. Die dort ansässigen Archäologen suchten nach einer römischen Siedlung, die sie in einem Feld eines Bauern ein paar Kilometer von Glasgow vermuteten. Gorden sollte nun mit seinen Sondierungsgeräten, das Areal abscannen und ihnen Gewissheit liefern. Wie sonst auch, erwartete er ein reges Hin und Her mit den Wissenschaftlern – eine Sondierung findet erfahrungsgemäß nie ganz allein statt. Doch in diesem Fall kam es ganz anders: Gorden fand sich zwei Wochen lang, jeden Tag, mutterseelenallein auf seinem Quad in den nasskalten schottischen Highlands wieder. Das hatte er noch nie erlebt. Die einzige Verbindung zu Lebewesen bestand aus Schafen auf den umliegenden Weiden und einem Bauer, der ihm Tag für Tag Kaffee in einer Thermoskanne reichte. Er half Gorden sogar seine vier Meter breiten Gerätschaften zu den Feldern zu bringen, um sie dann jeden Abend wieder in einer seiner Scheunen einzulagern. Gorden und der Bauer verstanden sich zwar nicht wirklich verbal, denn der Schotte sprach schottisch nicht Englisch, jedenfalls für Gordens Verständnis.
Runde um Runde auf dem Feld schaute Gorden auf satte grüne Wiesen, sanfte runde Hügel und wollige Schafe. Schafe, so weit das Auge reichte.
Nicht nur die Fürsorge des Bauern und die letztendlich nötige nonverbale Kommunikation, auch die Sondierungsarbeit selbst stellte eine einmalige Erfahrung für Gorden dar. Jeden kalten und nebligen Februartag seines Auftrags, verbachte er anfangs mit dem Bauern und im Anschluss stundenlang allein auf seinem Quad, mit dem er über das Feld fuhr und die Messtechnik stetig messen ließ. Runde um Runde auf dem Feld schaute Gorden auf satte grüne Wiesen, sanfte runde Hügel und wollige Schafe. Schafe, so weit das Auge reichte. Die Wissenschaftler statteten Gorden dennoch den ein oder anderen Besuch ab – es hieß ganz nonchalant und sollte ihn wohl beschwichtigen: „Wenn’s gerade ist, ist es römisch.“, denn Gorden bediente „nur“ die Technik und schätzte nicht den Fund ein.
Nicht wirklich gerade sondern rund waren in Gordens zweiter Anekdote die indigenen Naturdenkmäler in Ohio, USA. In den Bundestaat reiste er auf Einladung mehrerer Gruppen von dort ansässigen Mormonen. Sie alle, auch wenn mit unterschiedlichen Zielen, wollten Nachweise von ehemaligen Siedlungen finden. Der übergeordnete Plan war die Sondierung von ganz Nordamerika, um zu beweisen, dass die Mormonen schon weit vor der Unabhängigkeitserklärung 1776 in den USA lebten – dadurch quasi einen Erstanspruch nachweisen konnten.
Den Schauplatz des ersten Projekttreffens in Ohio betraten keine Wissenschaftler im klassischen Sinn, sondern unter anderem ein Ex-Marine mit kurzem bürstenartigem Haarschnitt, ein typischer Mormonen-Speaker und ein sogenannter Astro-Archäologe eher betagten Alters. Gorden arbeitete bereits in sämtlichen südostasiatischen und vorderasiatischen Ländern – eigentlich schockte ihn nicht mehr viel. Doch das Eigenartige an dieser Reise stellte der unklare Hintergrund des Auftrags dar und die anfänglich große Fläche der Sondierung, die wegen mangelnder Mittel jedoch stets geschoben werden musste.
Die vielen Menschen waren ein starker Kontrast zu heißem Kaffee im nasskalten Februar mit dem stummen schottischen Bauern.
Gorden fand sich bei heißesten Temperaturen im nordamerikanischen Hochsommer auf einem Maisfeld wieder. Es entpuppte sich als abgeerntetes Ödland. Gorden sondierte tagelang das Feld, diesmal nicht gerade allein. Sein Auftrag war von täglichen Heerscharen von Besuchern geprägt. Denn die große Leidenschaft ihr Projekt voran zu bringen, befeuerte die Kreativität der Mormonen. Sei es mittels der Mobilisierung des lokalen Fernsehens, der Mitwirkung der Nachbarn oder der indigenen Völker, die sich in der Gegend gut auskannten. Alle waren fasziniert von der großen Aufgabe, nach Hinweisen auf eine frühe Ansiedelung ihrer Vorfahren zu suchen.
Die vielen Menschen waren ein starker Kontrast zu heißem Kaffee im nasskalten Februar mit dem stummen Bauern aus Schottland. Die Gemeinschaft nahm Gorden äußerst herzlich auf. Es wurde für das leibliche Wohl bei unzähligen gemeinsamen Mahlzeiten gesorgt und versucht nach Leibeskräften an dem Projekt mitzuhelfen. Die Vertreter zweier indigener Völker schienen Gorden außerdem fast rituell bei seiner Arbeit zu begleiten, sie nahmen ihn sogar zu Gebeten an Grabstätten mit. Als Gorden nun das öde Maisfeld fertig sondierte, stellte sich heraus, dass es sich beim Fund nur um eine semi-alte Scheune handelte. Die indigene Amerikanerin erschien nun wie aus dem Nichts auf dem Feld. Gorden sah, wie sich plötzlich ein Falke im Flug näherte und bei der Frau landete. Sie schien mit ihm zu sprechen und verschwand daraufhin hinter einer Baumreihe. Nach einer kurzen Weile trat sie mit mehreren Pfeilspitzen in den Händen wieder hervor. Gorden traute seinen Augen kaum: sie hatte jahrtausendalte Artefakte einfach mal so aus dem Äther gefischt.
Nach einer Weile des rhythmischen, fast hypnotischen Weihelieds, brach aus heiterem Himmel ein Regenguss auf alle herab.
Am Abend versammelte sich dann die gesamte Gruppe im Kreis um einen Wall, ein Naturdenkmal, in deren Mitte eine riesige Eiche stand. Die indigene Frau begann zu singen. Sie schien einen Schöpfer, die Natur oder gar das Wetter zu beschwören. Die gesamte Gruppe mit Mormonen, Nachbarn, interessierten Landbesitzern und sie selbst standen andächtig um die Eiche herum. Nach einer Weile des rhythmischen, fast hypnotischen Weihelieds, brach aus heiterem Himmel ein Regenguss auf alle herab. Dieser Moment ließ niemanden kalt, denn es gab keinen Anhaltspunkt für ein Gewitter, keine einzige Wolke am Himmel an diesem warmen Augustabend. Die Atmosphäre war derart erhaben, es schien als müssten sich die Elemente entladen und ihren Kräften freien Lauf lassen. Nur die Stimme dieser kleinen Frau und ihrer ganz eigenen Motivation schien das Gewitter auszulösen: nicht die Vergangenheit der Mormonen interessierte sie, sondern ihrer eigenen indigenen Vorfahren, dem Land und seinen Naturschätzen. Die gesamte Gruppe konnte sich dieser naturverbundenen Magie nicht entziehen.
Viele Anekdoten, nicht nur von Gorden, sondern auch der anderen SENSYS Mitarbeiter vereinen eine große Leidenschaft: Durch ihre Projekte auf der ganzen Welt, auf allen Kontinenten, erfahren wir heute, wie wir Menschen einst gelebt haben, woher wir stammen und was uns wichtig und heilig war.
Wir bei UseTree haben das Glück, die Firma SENSYS auf ihrem zukünftigen Weg begleiten zu können und damit die Sondierung noch einfacher und auch für den Laien anschaulicher zu machen. Wir freuen uns sehr, Teil dieser künftigen Erfolgsgeschichte sein zu dürfen.
Bilder: Unsplash (Titel) und SENSYS.